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Das Konzentrationslager Buchenwald 

#Deutschland

Im Sommer 1937 ließ die SS auf dem Ettersberg bei Weimar das Konzentrationslager Buchenwald errichten. Nach den Konzentrationslagern Dachau bei München und Sachsenhausen bei Berlin war es das dritte große Konzentrationslager im Deutschen Reich. 

Nach der Machtübertragung an die Nationalsozialisten begann eine rassistische Neugestaltung der deutschen Gesellschaft. Infolge dessen wurden in Buchenwald Männer inhaftiert, die aus unterschiedlichen Gründen nicht zur propagierten „Volksgemeinschaft“ gehören sollten: Neben politischen Gegnern zählten hierzu vor allem als Juden Verfolgte, Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, als „asozial“ und „kriminell“ stigmatisierte soziale Außenseiter oder als homosexuell Verfolgte. Aus dem Nichts mussten diese Männer das Lager in körperlicher Schwerstarbeit aufbauen. 

Mit Kriegsbeginn stieg die Zahl der Häftlinge. Erstmals wurden nun Männer aus den deutsch besetzten Ländern nach Buchenwald verschleppt. Gleichzeitig eskalierte der Terror der SS. Buchenwald wurde zum Ort gezielter Massenmorde. So ermordeten SS-Männer ab 1941 allein 8.000 sowjetische Kriegsgefangene in einer eigens hierfür eingerichteten Erschießungsanlage. Kranke und angeblich arbeitsunfähige Männer schob die SS in Tötungsanstalten ab. 

Ab 1943 stand der Betrieb des Lagers im Zeichen der Zwangsarbeit für die deutsche Rüstungsindustrie. Buchenwald entwickelte sich zu einem Lagersystem mit über 130 Außenlagern, die sich von Rhein und Ruhr im Westen bis nach Sachsen im Osten erstreckten. In Rüstungsfabriken, die teils von den Häftlingen untertage errichtet werden mussten, wurde die Arbeitskraft der Häftlinge ausgebeutet. 

Die SS verschleppte zehntausende Männer aus allen Teilen des deutsch besetzten Europas nach Buchenwald. Viele von ihnen waren wegen Widerstands gegen die deutsche Besatzungsherrschaft verhaftet worden. Deutsche Häftlinge bildeten zu diesem Zeitpunkt nur noch eine Minderheit im Lager. Auch tausende jüdische Häftlinge und Sinti und Roma brachte die SS noch aus dem Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz nach Buchenwald, um sie vor ihrer beabsichtigten Ermordung als Zwangsarbeiter auszubeuten. In Außenlagern mussten nun erstmals auch tausende Frauen für die Rüstungsindustrie arbeiten. 

Nach der Ankunft von Transporten aus den geräumten Lagern in Auschwitz und Groß-Rosen stieg die Zahl der Häftlinge in Buchenwald und seinen Außenlagern auf über einhunderttausend. Ende Februar 1945 war Buchenwald das größte noch bestehende Konzentrationslager. 

21.000 Häftlinge erlebten am 11. April 1945 im Hauptlager auf dem Ettersberg die Ankunft der US-Armee und ihre Befreiung. Unter ihnen befanden sich über 900 Kinder und Jugendliche. Zehntausende Häftlinge hatte die SS noch kurz zuvor auf Todesmärsche getrieben. Tausende von ihnen kamen unterwegs ums Leben. 

Insgesamt wurden zwischen 1937 und 1945 fast 280.000 Menschen im Alter von zwei bis 86 Jahren in das Konzentrationslager Buchenwald und seine Außenlager verschleppt. Rund 56.000 Männer, Frauen, Jugendliche und Kinder überlebten nicht. 

Vom Sommer 1945 bis 1950 nutzten die sowjetischen Besatzungsbehörden das Lagergelände auf dem Ettersberg als Internierungslager. Im Sowjetischen Speziallager Nr. 2 wurden etwa 28.500 Männer und Frauen interniert. Über 7.000 von ihnen starben, vor allem an den Folgen von Hunger und Krankheiten. 

1958 wurde die „Nationale Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald“ eingeweiht. Als Nationaldenkmal der DDR unterlag das Gedenken einem starren, staatlich kontrollierten Geschichtsbild. Nach der deutschen Wiedervereinigung setzte die inhaltliche und gestalterische Neukonzeption der Gedenkstätte ein. Heute ist die Gedenkstätte Buchenwald ein internationaler Gedenk- und Bildungs

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Das Konzentrationslager Buchenwald 

Buchenwald,
99427 Weimar
Germany