Henryk Kosior kämpfte im September 1939 in der polnischen Armee. Während der sowjetischen Besatzung schloss er sich dem Widerstand an. Er wurde verhaftet und in die Sowjetunion deportiert. Er schloss sich der polnischen Armee an, die die UdSSR verließ, und nahm an der Befreiung von Afrika und Italien teil.
Henryk Kosior wurde am 11. Mai 1920 geboren. Vor dem Krieg wurde er auf die Panzerwaffenschule in Przemyśl geschickt. Nach dem Überfall des Dritten Reichs und der Sowjetunion auf Polen im Jahr 1939 kämpfte er gegen die Rote Armee. Henryk wurde gefangen genommen. Polnische Offiziere wurden zu dieser Zeit nach ihrer Gefangennahme oft ermordet, etwa im berüchtigten Massaker von Katyn. Als Unteroffizier wurde Henryk Kosior glücklicherweise bald wieder freigelassen.
Im Alter von 19 Jahren schloss sich Henryk Kosior der polnischen Widerstandsbewegung an. Er arbeitete verdeckt in einem Transportunternehmen in Lwiw und hatte die Aufgabe, Waffen für den Widerstand zu beschaffen.
Henryks Arbeitskollege sah, dass er eine Waffe hatte, und meldete ihn deshalb dem NKWD (der sowjetischen Geheimpolizei). Henryk wurde zu 5 Jahren Zwangsarbeit in der Nähe von Leningrad verurteilt. Es gelang ihm zu fliehen, doch er wurde von Wachen an der Grenze zu Finnland gefasst und nach Charkow geschickt, wo er zusätzlich zu zehn Jahren im Arbeitslager Workuta verurteilt wurde.
Nach der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Polen und der Sowjetunion wurden die meisten polnischen Gefangenen entlassen, um die polnische Armee in der UdSSR zu bilden. Es kam zu einem großen Exodus von Flüchtlingen, die vor der Hölle der sowjetischen Arbeitslager flohen. Henryk schloss sich der neu gegründeten Armee an, aber sein Gesundheitszustand war katastrophal, und er verbrachte fast ein Jahr in Feldlazaretten.
Nach einiger Zeit wurden die polnischen Streitkräfte aus der UdSSR evakuiert. Auch Henryk Kosior verließ die Sowjetunion als Soldat der 23. Transportkompanie der polnischen Streitkräfte im Osten. Die Polen wurden an die Front nach Italien geschickt. Henryk lieferte als Zugführer Munition an die Front. Er nahm an der Schlacht von Monte Cassino sowie an der Befreiung von Ancona und Bologna teil.
Unmittelbar nach dem Krieg war er Ausbilder an einer Transportschule in Italien und kehrte dann nach Polen zurück. Er wurde von den Kommunisten verfolgt und beschloss, nach Deutschland zu emigrieren. Er starb am 7. März 2020.
© Mirosław Kosior’s family collection