Ada Buffulini war eine Ärztin und Antifaschistin. Sie wurde im NS-Durchgangslager Bozen interniert, wo es ihr gelang, eine Widerstandsbewegung zu gründen.
Ada Buffulini wurde am 28. September 1912 in Triest in einer wohlhabenden Familie geboren. Im Jahr 1930 zog sie nach Mailand, um an der Universität Medizin zu studieren. Hier kam Ada mit dem Leben in der Großstadt in Berührung und engagierte sich in der antifaschistischen Bewegung.
Im Jahr 1943 lernte Ada Lelio Basso, den Sekretär der Sozialistischen Partei, kennen, und von diesem Zeitpunkt an engagierte sie sich immer stärker in der Politik und im Antifaschismus. Ihre Aktivitäten fanden hauptsächlich im Umfeld der Universität statt. Sie verteilte Flugblätter, übersetzte Dokumente und nahm an Versammlungen teil. Außerdem gab sie eine sozialistische Untergrundzeitung für Frauen heraus.
Im November 1943 wurde sie gezwungen, unterzutauchen: “Von da an hatte ich kein Zuhause, keine Verwandten, keine Arbeit mehr; ich hatte nicht einmal mehr einen Namen […] So begann diese schreckliche und großartige Zeit, die manchmal quälend wie ein Albtraum, manchmal herrlich wie ein Epos war; diese Zeit, in der alles vergessen war, alles, was mein Leben bis dahin ausgemacht hatte, um nur noch an eines zu denken, an die politische Leidenschaft, für die ich lebte und für die ich jeden Tag sterben konnte, wie ich wusste.
Am 4. Juli 1944 wurde sie von den Faschisten gefasst und in das Gefängnis San Vittore in Mailand gebracht. Am 7. September 1944 wurde sie zusammen mit anderen Gefangenen in das NS-Durchgangslager Bozen deportiert. Unter ihnen war auch Carlo Venegoni, ein kommunistischer Führer, den Ada nach dem Krieg heiratete. Politische Gefangene wurden gekennzeichnet, indem man auf ihre Overalls rote Dreiecke mit der Häftlingsnummer aufnähte. Ada erhielt die Nummer 3795.
Da sie Ärztin war und Deutsch sprach, wurde Ada der Lagerkrankenstation zugeteilt. Innerhalb des Lagers konnte sie ihre Widerstandsaktivitäten fortsetzen. Sie koordinierte den Widerstand im Lager und hielt Kontakt zu einer Gruppe außerhalb des Lagers, die den Häftlingen half, sie mit ihren Familien in Verbindung hielt und manchmal die Flucht organisierte.
Die SS-Wachleute vermuteten, dass Ada eine Rolle in der Widerstandsbewegung im Lager spielte, und hielten sie von Februar 1945 bis zur Befreiung des Lagers im Zellenblock gefangen.
Nach dem Krieg kehrte sie nach Mailand zurück, wo sie ihr politisches Engagement in den Reihen der Kommunistischen Partei fortsetzte und sich als Mitglied der Associazione Nazionale Ex Deportati Politici Dai Campi Nazisti (Nationale Vereinigung ehemaliger politischer Deportierter aus den nationalsozialistischen Lagern) dem Gedenken an den Widerstand im Lager Bozen widmete.