Bruno Apitz

Deutschland
28.04.1900 - 07.04.1979
Bruno Apitz, 1933. © Buchenwald Memorial

Als deutscher Kommunist wurde Bruno Apitz seit 1933 verfolgt. Über sieben Jahre verbrachte er als politischer Häftling im Konzentrationslager Buchenwald. Sein Buchenwald-Roman „Nackt unter Wölfen“ machte ihn berühmt.

Bruno Apitz wuchs als zwölftes Kind einer Arbeiterfamilie in einem Leipziger Vorort auf. Schon als Jugendlicher engagierte er sich für die sozialdemokratische Arbeiterjugend. Bei einer Antikriegsdemonstration wurde er 1917 verhaftet und verbrachte ein Jahr im Gefängnis. Nach dem Ersten Weltkrieg schlug er sich mit Gelegenheitsbeschäftigungen durch. Erste Versuche, eine Laufbahn als Schriftsteller einzuschlagen, blieben ohne Erfolg. 1927 trat er der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) bei. Die Politik wurde sein Lebensmittelpunkt. Seine künstlerischen Ambitionen verband er mit der Propagandaarbeit für die Partei, für die er unter anderem Bühnenstücke schrieb und inszenierte, Plakate entwarf und als Redner auftrat.

Nach ihrer Machtübernahme Ende Januar 1933 begannen die Nationalsozialisten, ihre politischen Gegner systematisch zu verfolgen. Hiervon betroffen waren vor allem Kommunisten und Sozialdemokraten. Bruno Apitz wurde im Mai 1933 verhaftet und für zwei Monate in den Konzentrationslagern Colditz und Sachsenburg inhaftiert. Danach setzte er seine politische Arbeit im Untergrund fort. Ende 1934 verhaftete die Gestapo ihn erneut. Wegen angeblicher Vorbereitung zum Hochverrat verurteilt, verbrachte er über zwei Jahre im Zuchthaus Waldheim. Wie viele Kommunisten, wurde auch er nach der Verbüßung seiner Haftstrafe nicht entlassen: Die Justizbehörden übergaben ihn der Gestapo, die ihn Anfang November 1937 ohne weitere Verurteilung und für unbestimmte Zeit in das Konzentrationslager Buchenwald einwies. Das Lager befand sich zu dieser Zeit noch im Aufbau.

Der SS in Buchenwald galt Bruno Apitz als „politisch Rückfälliger“. In den ersten Monaten teilte sie ihn zu Schwerstarbeiten auf verschiedenen Baustellen ein. Durch seine künstlerischen und handwerklichen Talente gelang es ihm, der körperlich schweren Arbeit zu entkommen. In der Bildhauerwerkstatt fertigte er Auftragsarbeiten für die SS an. 1942 kam er in das Arbeitskommando „Pathologie“. Seine Stellung im Lager war privilegiert und bot Freiraum für kulturelle Aktivitäten. Bruno Apitz schrieb Lieder, Gedichte und kleine Szenen, die er bei geheimen oder von der SS tolerierten Veranstaltungen präsentierte. Bei Theateraufführungen im Lager führte er Regie und trat als Schauspieler auf.

Nach der Befreiung engagierte er sich wieder politisch und arbeitete in Leipzig als Redakteur, Dramaturg und Funktionär, später als freier Schriftsteller in Ostberlin. Sein Roman „Nackt unter Wölfen“ wurde zum Bestseller und in 30 Sprachen übersetzt. Anhand der Rettung eines Kinds entwarf Bruno Apitz in ihm ein Heldenepos des kommunistischen Lagerwiderstandes in Buchenwald.

Die Animation ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit mit der St. Joost School of Art & Design in Den Bosch und Breda.
Die Animation ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit mit der St. Joost School of Art & Design in Den Bosch und Breda.