Nach der deutschen Invasion in Belgien gelang Edouard Gérard die Flucht nach England. Er schloss sich der belgischen Armee in England an und nahm an der Invasion in der Normandie teil, bei der er im Alter von 20 Jahren starb. Er war der erste belgische Soldat, der während Operation Overlord fiel.
Edouard Gérard, 1924 im belgischen Dinant geboren, floh im August 1941 mit der Absicht, sich den alliierten Truppen in England anzuschließen. An der spanischen Grenze wurde er verhaftet und im Lager bei Miranda de Ebro festgehalten. Weil er vorgab, Kanadier zu sein, wurde er Ende des Jahres entlassen. Danach begann eine lange Reise von Madrid nach Gibraltar, nach Schottland und anschließend nach London, wo er sich der belgischen Abteilung der Royal Air Force anschloss. Edouard wurde gegen seinen Willen bei den Bodentruppen eingeteilt und kam schließlich zum 1. BE Korps, das auch als Piron Brigade bekannt war.
In der Piron Brigade traf er auf Hunderte von anderen belgischen nach England geflohene Soldaten. Nach einem Training war die Brigade, die unter dem Kommando der 6. Britischen Luftlandedivision stand, auf den Kampf auf dem Festland vorbereitet.
Am 7. August landete Edouard zusammen mit den anderen 2200 Soldaten der Piron Brigade in Courseulles, in der Normandie. Schon bald mussten sie bei einem Angriff auf eine Gruppe deutscher Soldaten, die sich auf einem Bauernhof bei Sallenelles versteckte, Deckung bieten.
Edouard lag in einem Schützengraben, als eine deutsche Mörsergranate im Bauernhof einschlug. Überall flogen Granatsplitter herum. Edouard starb am 16. August um 03:55 Uhr, als er von einem Granatsplitter im Rücken getroffen wurde. Der 20-jährige Edouard Gérard war der jüngste belgische Freiwillige in der Piron Brigade, der im Kampf fiel. Er wurde auf dem britischen Soldatenfriedhof von Ranville beerdigt.