Elena Guadagnucci

Italien
02.06.1901 -
12.08.1944 oder 13.08.1944
Das einzige Porträt von Elena Gudagnucci vor dem Massaker. © Lorenzo and Alberto Guadagnucci

Elena Guadagnucci und ihr Sohn Alberto lebten in Sant’Anna di Stazzema, als das Massaker stattfand. Elena war bei den anderen Frauen des Dorfes und wurde schwer verwundet. Sie starb  wenig später an ihren Verletzungen. Alberto konnte sich im Wald verstecken und überlebte.

Elena Guadagnucci wurde in Avenza geboren. Sie lebte mit ihrem Sohn Alberto in einem Ort namens Fiumetto. Sie war eine alleinstehende Frau, bescheiden und fleißig. Während des Krieges war sie nach Tonfano umgezogen, wo Alberto die Grundschule besuchte. Nach dem Evakuierungsbefehl der deutschen Besatzer  im Sommer 1944 fand Elena eine Unterkunft in Sant’Anna di Stazzema.

Dort waren sie zu Gast in der Ortschaft Argentiera bei der Familie Bernabò. Elena half  bei der Hausarbeit, während ihr Sohn mit einem anderen Jungen, Arnaldo, spielte. Am 12. August 1944, als die  deutschen Truppen gesichtet wurden, versteckten sich Arnaldo und sein Großvater zunächst hinter einem Busch. Alberto schloss sich ihnen an,  gemeinsam gingen sie dann in den Wald, wo sie sich versteckten.

Alberto und Arnaldo hörten die Schüsse, die Schreie und sie sahen das Feuer. Nachdem es still geworden war, rannte Alberto weg, nahm etwas Brot mit und erreichte Valdicastello, wo er Freunde seiner Mutter fand. Am Tag nach dem Massaker kehrte er nach Sant’Anna zurück und fand seine Mutter. Elena war im Stall von Vaccareccia verwundet worden. Sie musste ins Krankenhaus gebracht werden, aber niemand konnte sie transportieren. Alberto ging zurück nach Valdicastello, um Hilfe zu holen, aber als er nach Sant’Anna zurückkehrte, war seine Mutter bereits verstorben. 

Nach dem Massaker wurde Elena, wie viele andere Menschen auch, zusammen mit den anderen Opfern begraben. Alberto erfuhr nie, wie und wo genau sie begraben wurde. Er besaß nur einige  Fotos von seiner Mutter. Bis zum Prozess gegen die Täter des Massakers in La Spezia sprach er nicht über das, was in Sant’Anna di Stazzema geschehen war.  

Am 15. November 2017 wurde in Avenza,  Elenas Heimatstadt, ein öffentlicher Garten zu ihrem Gedenken eingeweiht.

Die Animation ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit mit der St. Joost School of Art & Design in Den Bosch und Breda.