Giuseppina Sacerdote

Italien
31.08.1909 -
© fascicolo “Sacerdote Giuseppina” del Fondo Antifascisti e partigiani ebrei in Italia (b. 17, fasc. 364) dell’Archivio della Fondazione Centro di Documentazione Ebraica Contemporanea di Milano

Giuseppina Sacerdote war eine jüdische Partisanenkämpferin im Provinzkommando der Garibaldi-Brigaden in Mailand.

Giuseppina Sacerdote wurde am 31. August 1909 in Mailand geboren. Giuseppina war Jüdin und gehörte der italienischen Widerstandsbewegung an. Sie diente unter dem Decknamen Pina.

Ab 1944 war Giuseppina Sacerdote für mehrere Mitarbeiter im Stab des Provinzkommandos und der Kommission der Garibaldi-Brigaden in der Lombardei zuständig. Sie bearbeitete alle Berichte des Provinzkommandos, sammelte und sortierte die Nachrichten und stellte die Informationen zu einem Gesamtbericht zusammen, den sie in mehreren Exemplaren kopierte und an andere Einheiten schickte. Sie hielt auch die tägliche Verbindung mit dem Regionalkommando aufrecht, das von ihrem Ehemann, Italo Busetto, geleitet wurde.

Sacerdote war Mutter von zwei kleinen Kindern. Mit ihrem Engagement im Widerstand ging sie ein großes Risiko ein. Sie trug oft eine Tasche mit falschem Boden bei sich, in der sie Informationen und Material versteckte. Wäre sie entdeckt worden, hätte dies schwerwiegende Folgen haben können.

Nach der Befreiung am 25. April 1945 diente Giuseppina als Verbindungsoffizierin für das Nationale Befreiungskomitee für Norditalien.

Die Geschichte von Giuseppina Sacerdote ist ein wichtiges Beispiel für den Beitrag der Juden zum Widerstand. In Italien beteiligten sich Juden individuell in den verschiedenen Partisanengruppen. Es gab etwa tausend aktive jüdische Widerstandsmitglieder, die meisten von ihnen waren Partisanenkämpfer, sie engagierten sich aber auch als Journalisten und Verleger im Untergrund oder stellten als Ärzte ihre Fähigkeiten in den Dienst des Widerstands.