Suzanne Grégoire war eine leidenschaftliche kommunistische Aktivistin. Sie setzte sich ihr gesamtes Leben lang für Frauenrechte und Frauenaktivismus ein. Während der Besetzung Belgiens durch Nazi-Deutschland inspirierte Suzanne Tausende Frauen, die sich von ihren Worten dazu ermutigt fühlten, dem Widerstand beizutreten.
Suzanne Grégoire wurde in Geraardsbergen in eine Arbeiterfamilie geboren. Ihre Eltern waren militante Kommunisten und bereits von Kindesbeinen an begann Grégoire, kommunistische Literatur zu lesen und ihre Eltern zu Parteiversammlungen zu begleiten.
Mit Mitte zwanzig wurde sie als Vollzeitkraft durch die Kommunistischen Partei angestellt. Belgische Frauen durften zu dieser Zeit noch nicht wählen. Nichtsdestotrotz bekleidete Grégoire verschiedene politisch verantwortungsvolle Posten. Sie war Stadträtin in ihrem Wohnort, Angehörige des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei und Leiterin von deren nationaler Frauenbewegung. Ihre politische Erfahrung, ihr weitläufiges Netzwerk und ihre ideologische Überzeugungskraft erwiesen sich während ihrer Zeit im Widerstand als äußerst nützlich.
Während der Besetzung Belgiens durch Nazi-Deutschland veröffentlichte Grégoire eine Untergrundzeitung, um Frauen für den Widerstand zu mobilisieren: La Voix des Femmes (Die Stimme der Frauen). In dieser Zeitung rief sie Frauen dazu auf, gegen Lebensmittelmängel zu demonstrieren und die Freilassung ihrer eingesperrten Ehemänner und Söhne zu verlangen. Grégoire war 1941 und 1942 treibende Kraft hinter verschiedenen illegalen Kundgebungen und Streiks durch Frauen. Diese Proteste untergruben die Autorität der Besatzungskräfte. Für viele Teilnehmer waren diese Veranstaltungen ein erster Schritt hin zu weiteren Widerstandstätigkeiten. Im März 1943 wurde Grégoire durch die Gestapo verhaftet und ins Konzentrationslager Ravensbrück deportiert. Sie überlebte ihre Gefangenschaft und nahm unmittelbar nach ihrer Rückkehr nach Belgien im Sommer 1945 ihre Verantwortlichkeiten innerhalb der Kommunistischen Partei wieder auf. 1946 wurde sie als erste Frau ins belgische Parlament gewählt. Suzanne Grégoire blieb bis an ihr Lebensende eine loyale und militante Kommunistin